Informationsquelle Wärmeversorgungskarte
Wärmeversorgungskarten dienen als ideale Ergänzung für Energierichtpläne
Der Energierichtplan ist ein Instrument, um die Raumentwicklung und die kommunale Energieversorgung aufeinander abzustimmen. Insbesondere solche der ersten Generation haben häufig ein Problem: vertiefende Studien oder neue Erkenntnisse werden nicht abgebildet. Für die konkretere Energieplanung bieten daher Wärmeversorgungskarten eine gute Grundlage.
Energierichtpläne (RPE) bilden die Grundlagen für die Entwicklung der Energieinfrastruktur. Mit ihnen sollen die Energieeffizienz erhöht und die lokalen erneuerbaren Energien gefördert werden. Sie sind sehr aufwendig in der Erstellung und es wirken Bevölkerung, Parteien und weiteren Interessegemeinschaften mit; der Kanton genehmigt diese dann. Um eine gewisse Planungssicherheit zu gewährleisten, kann ein Energierichtplan beispielsweise im Kanton Bern erst nach sieben Jahren angepasst werden.
Herausforderungen mit Energierichtplänen
Die Herausforderung ist, dass Energierichtpläne zum Teil nicht die Realität abbilden. Wurde beispielsweise die Machbarkeit einer Fernwärmeversorgung erst nach der Erstellung durchgeführt, weichen die Resultate im Energierichtplan von den tatsächlichen Gegebenheiten ab. Da ein RPE auch als Informationsquelle für die alltägliche Energieplanung genutzt wird – zum Beispiel von Liegenschaftsbesitzern, die Ihre Heizung sanieren wollen – ist eine solche Situation unbefriedigend.
Im Kanton Bern hat sich daher eine dynamische Wärmeversorgungskarte als Ergänzung zum Energierichtplan bewährt. Sie kann laufend den neuesten Erkenntnissen über Nutzungspotenziale und Einschränkungen angepasst werden, ohne einen Aufwändigen Genehmigungsprozess zu durchlaufen.
Wärmeversorgungskarten als Basis
Vom Prinzip her ist eine Wärmeversorgungskarte ein objektscharfer Energierichtplan. Auf diesen kann für jedes Gebäude auf dem Gemeindegebiet die Möglichkeiten einer erneuerbaren Wärmeversorgung aufgezeigt werden. Über die jeweilige GIS-Plattform (Geoinformationssystem-Plattform) der Gemeinde ist diese für jede Person zugänglich.
Für Energieplaner und Eigenheimbesitzende
Wärmeversorgungskarten zeigen für jedes Gebäude auf, welcher Energieträger prioritär eingesetzt werden sollte. Zu jedem Objekt können auch interessante Zusatzinformationen sowie hilfreiche Kontaktangaben und Links integriert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Wärmeversorgungskarte der Stadt Zürich.
Für Gemeinde und Kanton
Bei der Überarbeitung von bestehenden ERP wird neu meistens auch eine Wärmeversorgungskarte verlangt. Die Kombination ist aus unserer Sicht sinnvoll. Energierichtpläne dienen der übergeordneten Orientierung und die Wärmeversorgungskarten enthalten Informationen zu jedem Gebäude. So können auch thermische Netze sinnvoll geplant werden.
Wärmeversorgungskarte mit eicher+pauli
Mit unserem Knowhow können auch wir für Gemeinden die Grundlagen für eine Wärmeversorgungskarte erarbeiten. Dafür aktualisieren wir das Energieangebot aufgrund neuester Erkenntnisse und Bestimmungen von Fernwärmegebieten in Zusammenarbeit mit lokalen Energieversorgungsunternehmen (EVUs). Im Anschluss entsteht mit einer GIS-Analyse für jedes Objekt eine priorisierte Liste möglicher Energieträger. Die resultierenden Datensätze werden dem Betreiber der jeweiligen Geoinformationssystem-Plattform zur Aufbereitung und Publikation übergeben.
Eines der jüngsten Projekte ist die Wärmeversorgungskarte der Gemeinde Spiez.
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