Mit GEAK Ener­gie­ef­fi­zi­enz be­rech­nen und CO2-Emis­si­o­nen mi­ni­mie­ren

«Der GEAK lie­fert eine ge­ziel­te ener­ge­ti­sche Ana­ly­se der Lie­gen­schaft.»

Die Ge­bäu­de sind – neben dem Ver­kehrs­sek­tor – die gröss­ten Pro­du­zen­ten von Treib­h­aus­ga­s­e­mis­si­o­nen in der Schweiz. Die Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Mi­ni­mie­rung der CO2-Em­mis­si­o­nen sind im Ge­bäu­de­be­reich ein wich­ti­ger Hebel für den Kli­ma­schutz, der di­rekt auf die Ener­gie­stra­te­gie 2050 ein­zahlt. Mit GEAK (schweiz­weit ein­heit­li­che Ge­bäu­de­ener­gie­aus­weis der Kan­to­ne) lässt sich in we­ni­gen Schrit­ten die Qua­li­tät der Ge­bäu­dehül­le, die Ef­fi­zi­enz der Ge­sam­t­ener­gie und die di­rek­ten CO2-Emis­si­o­nen er­mit­teln – und so di­rekt wich­ti­ge Mass­nah­men ab­lei­ten.

Schweizer Städte, Gemeinden und Unternehmen sind gefordert, einen signifikanten Beitrag zur Zielerreichung der Energiestrategie 2050 sowie des Pariser Klimaabkommens zu leisten. Dabei liegt die grösste Chance für die Wertschöpfung im Energiebereich bei der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden. Eine höhere Energieeffizienz führt zu einem tieferen Energieverbrauch, zur Senkung der CO2 -Emissionen und schliesslich zu einer besseren Klimabilanz. Für Unternehmen wird so auch die Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Die öffentliche Hand und verschiedene Organisationen unterstützen Unternehmen, Gemeinden und Städte finanziell – etwa beim Abschluss einer Zielvereinbarung zur Steigerung der Energieeffizienz, bei Machbarkeitsstudien, bei Fahrplänen zur Dekarbonisierung oder bei weiteren Massnahmen zur Festlegung des Wärme- und/oder Stromverbrauchs. Eine davon ist der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) mit dem der Ist-Zustand beurteilt und Sanierungen geplant werden können. Unser GEAK-Experte Frank Uhlmann geht im Interview näher auf die Wichtigkeit einer Bewertung, die drei Säulen des Gebäudeenergieausweises und welche Schritte es für eine Sanierung braucht, ein.

In­wie­fern ist GEAK eine Ent­schei­dungs­hil­fe für Ge­bäu­des­a­nie­run­gen?

Die Abkürzung GEAK bedeutet «Gebäude Energie Ausweis der Kantone» und dient Bauherren als Instrument zur energetischen Beurteilung Ihrer Liegenschaften. Der GEAK sagt, wie gut das Gebäude in energetischer Sicht dasteht, wobei der GEAK-Plus mögliche Sanierungsmassnahmen aufzeigt und um wie viele GEAK-Energieeffizienzklassen die Liegenschaft nach der Umsetzung einer Massnahme besser wird. Der Vorteil eines GEAK-Plus für einen Bauherr ist die gezielte energetische Analyse der Liegenschaft. Er zeigt auf, an welchen Gebäudeteilen wie viel Energie eingespart werden kann, sowie die direkten CO2 Emissionen an Ort und Stelle. Zudem kann er je nach kantonaler Förderstelle dazu verwendet werden, Fördersubventionen für die Sanierung anzufragen und zu beantragen.

Wel­che GEAK-Pro­duk­te gibt es und was ist dabei zu be­ach­ten?

Das Basisprodukt GEAK ist die offizielle Energieetikette der Kantone. Im vierseitigen GEAK-Dokument werden die Qualität der Gebäudehülle, die Gesamtenergieeffizienz und die direkten CO₂-Emissionen in sieben Klassen (A bis G) dargestellt. Der GEAK beruht auf einer einheitlichen Berechnungsmethodik, die in der gesamten Schweiz auf denselben Kriterien und Berechnungswerten basiert. Dadurch wird ein Vergleich von Gebäuden ermöglicht – ein großer Vorteil bei der Beurteilung von Kauf- und Mietangeboten oder bei Modernisierungsplänen.

Der GEAK-Plus ist eine Erweiterung des Basis-GEAK, die durch einen detaillierten Beratungsbericht ergänzt wird. Dieser Bericht bietet zwei bis drei maßgeschneiderte Varianten zur energetischen Modernisierung des Gebäudes. Ein niedriger Energieverbrauch spart nicht nur langfristig Kosten, sondern trägt auch zur Werterhaltung der Immobilie bei.

Der Bericht bietet ergänzend zum GEAK Basisprodukt:

  • Individuellen Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung.
  • Optionen für etappenweise oder umfassende Sanierungen.
  • Schätzungen zu Kosten, Einsparungen und Förderbeiträgen.
  • Unterstützung bei der Auswahl der besten Maßnahmen.


Als drittes Produkt basiert der GEAK Neubau auf Planungswerten und kann veröffentlicht werden, bleibt jedoch vorläufig, bis das Gebäude von einem GEAK-Experten abgenommen wird. Nach Fertigstellung wird die tatsächliche Energieklasse im GEAK-Bericht festgehalten. Nach mindestens drei Jahren Nutzung kann der GEAK-Neubau mit Verbrauchsdaten aktualisiert und zum Basis-GEAK für bestehende Gebäude umgewandelt werden.

För­dern die Kan­to­ne eine GEAK-Be­ra­tung, bzw. die Sa­nie­rung auf­grund eines GE­AK’s?

In der Schweiz fördern nicht alle Kantone Sanierungen im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) in gleichem Maße. Die Förderung von GEAK-Sanierungen hängt stark vom jeweiligen Kanton ab. Jeder Kanton hat seine eigenen Förderprogramme und Richtlinien, die sich in Umfang, Förderhöhe und Anforderungen unterscheiden können.

Einige Kantone bieten spezifische finanzielle Unterstützung für Sanierungsmaßnahmen, die auf einem GEAK basieren, an, während andere möglicherweise nur indirekte Förderungen, wie Steuerabzüge, gewähren oder gar keine spezifischen Förderprogramme haben. Es ist daher ratsam, sich bei den kantonalen Energieberatungsstellen oder auf den Websites der Kantone über die aktuellen Fördermöglichkeiten zu informieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Förderung von GEAK-Sanierungen kantonal unterschiedlich geregelt ist und nicht einheitlich in allen Kantonen erfolgt, ebenso die Förderung für eine GEAK-Beratung. Eine gute Übersicht der möglichen Förderprogramme, inklusive Verlinkungen, bietet die Webseite energiefranken.ch. Dort können Sie gezielt nach den Fördermöglichkeiten in Ihrem Kanton und Gemeinde suchen.

Wel­che Schrit­te sind für den Weg zum GEAK not­wen­dig?

Um den Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) zu erhalten, sind mehrere Schritte erforderlich. Der GEAK bietet eine umfassende Bewertung der energetischen Qualität eines Gebäudes und unterstützt bei der Planung von Sanierungen oder Neubauten. Hier sind die wesentlichen Schritte auf dem Weg zum GEAK:

  1. Erstberatung: Kontaktaufnahme mit einem GEAK-Experten zur Klärung der Anforderungen und des Verfahrens.
  2. Datensammlung: Erhebung aller relevanten Gebäudeinformationen, wie Baujahr, Baustandard, Bausubstanz, Heizsystem und aktuelle Energieverbräuche.
  3. Energieanalyse: Durchführung einer detaillierten Energieanalyse durch den GEAK-Experten, um die energetische Qualität des Gebäudes zu bewerten.
  4. GEAK-Erstellung: Der GEAK-Experte erstellt den Energieausweis basierend auf den gesammelten Daten und der Analyse.
  5. Prüfung und Ausstellung: Überprüfung des GEAK durch den Experten und Ausstellung des Energieausweises.
  6. Publikation: Der GEAK kann veröffentlicht und in Dokumentationen oder bei Immobilienverkäufen genutzt werden.
Frank_Uhlmann

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Student, Projektleiter und Fussballer | Raphael Aebischer | Energiezukunft gestalten

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