Fernwärmeverbund Gemeinde Unterseen/BE
Gereinigtes Abwasser liefert umweltfreundliche Wärmeenergie
Im Versorgungsgebiet des unteren Teils der Gemeinde Unterseen betreibt das Partnerunternehmen BeoTherm AG (Zusammenschluss von Industrielle Betriebe Interlaken, Genossenschaft Elektra Baselland und Gemeinde Unterseen) einen von eicher+pauli neu erstellen Wärmeverbund. Herzstück dieses Wärmeverbundes ist die Abwärmenutzung aus gereinigtem Abwasser der ARA Region Interlaken als Energiequelle.
Dem gereinigten Abwasser wird die Energie mittels einer effizienten Ammoniak-Wärmepumpe mit einer Leistung von 1.5 MW entzogen und in das Wärmenetz der BeoTherm AG geleitet. Die gewonnene Energie wird zum Heizen und zum Erwärmen von Brauchwarmwasser genutzt, womit knapp 500 Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme beliefert werden können. Dies führt zu einer erheblichen Ersparnis von CO2. Für Redundanz und Spitzenabdeckung wurden zusätzlich drei Gasheizkessel installiert, welche sich in der ARA selbst und im Spital Interlaken befinden. So kann eine unterbruchsfreie Versorgung gewährleistet werden.
Eine besondere Aufgabe im Projekt waren die erhöhten Sicherheitsanforderungen an die Zentralen des Wärmeverbundes. Mittels genauer Risikoanalyse und entsprechenden Vorkehrungen im Bau konnten die Anforderungen erfüllt werden. Für das reibungslose Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten in diesem komplexen Projekt konnte eine gute Lösung gefunden werden. Der umweltfreundliche Wärmeverbund versorgt heute einen grossen Teil der Gemeinde Unterseen mit erneuerbarer und einheimischer Energie.
Technische Daten
Anschlussleistung Endzustand 4.8 MW
Gesamtwärmebedarf 10.57 MWh/a
Highlights
Umweltfreundlicher, gut funktionierender Verbund mit Abwärmenutzung aus gereinigtem Abwasser
Erneuerbare und einheimische Energie
Geschäftsfelder
- technik+gebäude
Auftraggeber
BeoTherm AG
Objektart
- Stadt Gemeinde
- Areal
Energieträger
- Abwärme ARA/KVA/Prozesse
- Fernwärme
Leistungen e+p
- Energieversorgung
- Fernwärme, Fernkälte, Anergie
Baujahr
2011—2016
Dossiers zu diesem Thema
zu den DossiersMehr Platz und kürzere Wege: Die Spitäler fmi AG investiert in die Zukunft und erneuert ihre Gebäude in Unterseen, welche ursprünglich zwischen 1905 und 1974 erbaut wurden. So auch das Haus E, der älteste Gebäudekomplex. Wir durften bei der Modernisierung des Spitals mit viel Know-how in der Spitalplanung und Gebäudetechnik unterstützen und warfen vor Ort einen Blick hinter die Kulissen.